Am Abend des 28. Oktober 2011 wurde der Istanbuler Verleger und Menschenrechtler Ragıp Zarakolu (63Jahre) auf dem Heimweg festgenommen und befindet sich gegenwärtig in Untersuchungshaft im Kocaeli-Gefängnis (bei Izmit). Die für die gerichtliche Haftanordnung während einer Hausdurchsuchung beschlagnahmten„Beweisstücke“ sind sechs Bücher, darunter drei noch unveröffentlichte Manuskripte zum Völkermord an den Armeniern und anderen christlichen Volksgruppen im Osmanischen Reich.
Unser Menschenrechtskollege R. Zarakolu ist ein unerschrockener
Tabubrecher: Als erster türkischer Verleger druckte er in seinem Belge-(„Dokument“)Verlag türkische Übersetzungen ausländischer Sachliteratur zum Genozid an den Armeniern, Aramäern und Assyrern, zur Geschichte und Kultur von Griechen und Kurden.
R. Zarakolu, der 1986 zu den 98 Begründern der türkischen Sektion der
Liga für Menschenrechte (IHD) gehört, setzte sich stets für eine politische, also gewaltfreie Lösung des Kurdenkonflikts ein und engagierte sich für Menschen- und Volksgruppenrechte.R. Zarakolu, der 1986 zu den 98 Begründern der türkischen Sektion der
Für seinen
erlegerischen Mut ehrte ihn die International Publishers Association 2008 mit dem Freedom to
erlegerischen Mut ehrte ihn die International Publishers Association 2008 mit dem Freedom to
Publish Prize. Am 7. November 2011 wurde er als Verteidiger der Menschenrechte für den angesehenen
Martin Ennals-Preis nominiert. Er ist Vorsitzender des Komitees für in der Türkei verhaftete Schriftsteller des Internationalen PEN-Clubs.
Martin Ennals-Preis nominiert. Er ist Vorsitzender des Komitees für in der Türkei verhaftete Schriftsteller des Internationalen PEN-Clubs.
In seiner Heimat wurden R. Zarakolu, seine 2002 verstorbene Frau Aysenur sowie inzwischen auch sein
Sohn Deniz seit 1979 unter verschiedensten Vorwänden politisch verfolgt.
DIESER MA$$ GEHORT $ICHT I$S GEFA$G$IS! ER VERDIE$T DE$ $OBELPREIS!
(Bjørn Smith-Simonsen, Vorsitzender des Komitees für Verlagsfreiheit der International Publishers Association,
1.11.2011)
Seit 2009 wurden in der Türkei an die 150 Menschen wegen angeblicher Nähe zur
Union der Kurdistan-
Gemeinschaften
(KCK) oder zur legalen prokurdische Partei BDP festgenommen, an deren Akademie vor
allem Deniz Zarakolu Vorträge hielt. Sie müssen mindestens ein Jahr auf ihren Prozess warten. Zu den prominenten
Opfern der jüngsten Verhaftungswelle gehört auch die Politologin Prof. Dr.
Busra Ersanlı. Der
türkische Europa-Minister Egemen Bagis rechtfertigte die massenhafte Festnahme von Intellektuellen vom
Oktober mit den Worten: „Jeder für das, was er geschrieben hat, alle für ihre terroristischen Dossiers!“
Darum fordern wir:
Die
turkische Strafjustiz darf nicht zum Knuppel von Gesinnungsverfolgung werden!
Freiheit für
RAGĐP und DE$IZ ZARAKOLU!
Unterstützen Sie ihn durch
Ihre Unterschrift der online-Petition http://www.agaonline.
org/petition/detail.php?petitionId=8
V.i.S.d.P.: Arbeitsgruppe Anerkennung – Gegen Genozid, für Völkerverständigung e.V., Postfach 41 10 24, 12120 Berlin
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